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NIV Beatmung: Vorteile, Risiken & Therapie

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Schon seit geraumer Zeit ist die nicht-invasive Beatmungstherapie (NIV) ein großes Thema in der Krankenpflege. Bereits rund eine halbe Million Menschen profitieren von dieser innovativen Therapiemaßnahme zur Atmungsunterstützung. Was passiert bei der Behandlung, bei welchen Krankheiten wird sie eingesetzt und welche Vor- und Nachteile bietet sie? Wir liefern die Antworten.

Was ist die NIV?

Vermutlich kommt Ihnen beim Thema Beatmung sofort die Sauerstoffzufuhr mittels eines Schlauches in die Luftröhre in den Sinn. Bei der nicht-invasiven Beatmungstherapie (NIV) erhalten Betroffene ebenfalls mechanische Atemhilfsunterstützung, doch ohne eine solche Intubation. Stattdessen erfolgt die Luftzufuhr über

  • eine Nasen-Mund-Maske
  • eine Nasenmaske
  • eine Gesichtsmaske
  • einen Atemhelm

Bei der Wahl des richtigen NIV Beatmungsgerätes kommt es auf die Krankheitsgeschichte des Patienten an. Die Maske wird individuell auf die Kopf- und Gesichtsform der Person angepasst, denn ein optimaler Sitz ist für die störungsfreie Beatmung und den Patientenkomfort essenziell.

Wie funktioniert nicht-invasive Beatmung?

Aus dem Krankenhaus ist vielen ja die Therapie bekannt, bei der dem Patienten mittels eines Beatmungsschlauches durch den Mund oder die Nase Sauerstoff zugeführt wird.

Diese fällt jedoch unter die invasiven Beatmungstechniken. Bei der nicht-invasiven Beatmungstherapie erhalten Betroffene ohne Intubation mit einem Schlauch oder etwa einer Trachealkanüle mechanische Atemhilfsunterstützung.

Das steckt hinter den Abkürzungen NIPPV und NINPV

Innerhalb der NIV Therapie wird heutzutage zumeist mit der modernen Variante des Überdrucks (NIPPV für non-invasive positive pressure ventilation) gearbeitet. Die Beatmung mit Unterdruck (NINPV für non-invasive negative pressure ventilation) kommt nur noch selten zum Einsatz, da sie den Patienten in seiner Bewegung stärker einschränkt. Der Vorgang bewirkt schließlich, dass Luft in die Lunge gelangt. Das aktive Ein- und Ausatmen seitens des Patienten ist bei der nicht-invasiven Beatmung notwendig: die NIV Beatmung, auch kurz NIV genannt, dient also zur Unterstützung der regulären Spontanatmung.

Welche Erkrankungen kann man mit NIV Beatmung behandeln?

Die NIV Therapie wird in unterschiedlichen Fällen genutzt. So ist sie etwa in der Neonatologie (Behandlung von Frühgeborenen und erkrankten Säuglingen) und Palliativpflege eine große Unterstützung bei Kurzatmigkeit. Auch im Prozess des “Weaning”, der Entwöhnungsphase nach einer invasiven Beatmung, ist sie sehr nützlich. Andere Krankheitsbilder, bei denen die NIV Beatmung mit Erfolg eingesetzt wird:

Auch bei einer akuten respiratorischen Insuffizienz kann NIV eingesetzt werden. Da es sich hierbei jedoch zumeist um Notfälle handelt, die beatmet werden müssen, fällt der NIV Patientenanteil vergleichsweise gering aus.

NIV Beatmung und Schlafapnoe

Bei Schlafapnoe handelt es sich um eine Atemstörung, bei der Betroffene regelmäßig nachts unter Atemaussetzern leiden. Die am häufigsten diagnostizierte Form ist die Obstruktive Schlafapnoe. Bei einer OSA kommt es nachts regelmäßig zu einem mehrfachen Verschluss der Atemwege. Es folgen Atemstillstände und ein kurzes Erwachen, welches der Patient in den meisten Fällen selbst gar nicht bemerkt. Schnarchen ist nur eines der typischen Symptome von Schlafapnoe.

NIV Beatmung Schnarchen

Die CPAP-Therapie ist im Kampf gegen OSA die Nummer Eins

Die nicht-invasive Beatmungstherapie mit der CPAP-Maske stellt die derzeit nachweislich erfolgreichste Behandlungsmöglichkeit von OSA dar. Dabei ist auch keine Operation notwendig, wie es etwa beim Zungenschrittmacher der Fall ist. Wie lange die NIV Beatmungstherapie dabei dauert, ist sehr unterschiedlich. Während viele Patienten mit starker OSA lebenslange Unterstützung benötigen, gibt es gleichermaßen Fälle, bei denen die CPAP-Therapie mit einer teilweisen oder vollständigen Heilung der Schlafapnoe einhergeht.

Die Vorteile der NIV Beatmung

Solange bei einem Patienten eine selbstbestimmte Atmung gegeben ist, ist NIV zur Atemunterstützung in der Regel die beste Wahl. Die Vorteile sind dabei ganz klar:

  • Es ist keine oder lediglich eine Kurznarkose notwendig.
  • Der Luftröhrenschnitt, der ansonsten für das Einsetzen einer Trachealkanüle gemacht werden muss, entfällt.
  • Der Patient hat keine Einschränkungen beim Sprechen, Essen oder Trinken.
  • Das Infektionsrisiko ist gering.
  • Die Gewöhnung fällt grundsätzlich leichter als bei der invasiven Methode.
  • Bei möglicher Heilung kann die Therapie einfacher abgesetzt werden.
  • In der Regel ist keine Klimatisierung der Atemgase notwendig.

Die Risiken der NIV Beatmung

Wie bei fast allen medizinischen Therapiemaßnahmen gibt es auch bei der NIV Beatmung mögliche Nebenwirkungen:

  • Die NIV Beatmungsmaske kann verrutschen und die Sauerstoffzufuhr einschränken.
  • Eine Aspiration (unabsichtliches Einatmen von Fremdkörpern, “Verschlucken”) kann nicht vollständig verhindert werden.
  • Es besteht die Gefahr einer Bindehautentzündung.
  • Es kann zu einer Magenüberblähung kommen.
  • Eine Mittelgesichtsdeformation durch die Maske ist theoretisch möglich.

Die dargestellten Situationen beziehen sich dabei fast primär auf eine unvollständige Anpassung oder einer falschen Handhabung der Maske.

Wann darf NIV Beatmung nicht eingesetzt werden

In der Medizin unterscheidet man hier zwei Fälle. Fall Eins ist die der absoluten Kontraindikation, innerhalb der die NIV Beatmung als Therapiemaßnahme nicht infrage kommt. Mögliche Ausgangssituationen sind diese:

  • Der Patient kann nicht oder nicht mehr selbstständig atmen.
  • Die Atemwege sind verlegt oder verengt.
  • Der Fall eines Darmverschlusses tritt ein.
  • Es liegt eine gastrointestinale Blutung vor.
  • Der Patient fällt ins Koma oder liegt bereits im Koma.

Im zweiten Fall der relativen Kontraindikation muss das Nutzen-Schadensverhältnis vom Arzt abgewogen werden. Beispiele hierfür sind wie folgt:

  • Es liegen anatomische Gründe vor, die eine NIV Beatmung verhindern.
  • Der Patient ist übermäßig unruhig oder gestresst.
  • Es liegt ein hochgradiger Sauerstoffmangel vor (Hypoxämie).
  • Trotz Bronchoskopie kommt es zu einer hohen Sekretbildung.
  • Das Blut des Patienten ist stark übersäuert (Azidose).
  • Der Patient erleidet eine hämodynamische Instabilität.

Fazit

Die nicht-invasive Beatmungstherapie unterstützt Patienten, die noch selbst atmen können, effektiv bei der Sauerstoffzufuhr. Bereits seit vielen Jahren ermöglicht sie unter anderem COPD- und OSA-Patienten, endlich wieder besser zu schlafen und ein ganz normales Alltagsleben führen zu können.

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