Chronische Insomnie – Warum sie gefährlich sein kann
Schlechter Schlaf kommt uns allen bekannt vor. Wir fühlen uns im Alltag gestresst und können auch nachts nicht richtig abschalten. Am nächsten Morgen sind wir unausgeschlafen und unsere Leistungskurve sinkt rapide ab.
Für die meisten Menschen ist dies nur eine kurzzeitige Behinderung des Alltags, zum Problem wird es jedoch, wenn die Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen und die dauerhafte Schlaflosigkeit, oder chronische Insomnie, einsetzt.
Wir wollen Ihnen erklären, was man unter dem Begriff chronische Insomnie versteht und warum sie so gefährlich ist. Zusätzlich verraten wir Ihnen ein paar Maßnahmen gegen schlaflose Nächte und stellen Ihnen gängige Untersuchungsmethoden vor.
Was ist chronische Insomnie oder dauerhafte Schlafstörung?
Gelegentlich mal trotz Übermüdung nicht schlafen zu können, stellt noch keine chronische Schlafstörung dar. Normalerweise reguliert sich die zeitweilige Schlaflosigkeit von selbst und nach spätestens einem Monat können wir wieder erholsamer schlafen. Bei der chronischen Insomnie leiden Betroffene jedoch wochenlang unter Schlafstörungen und dieser Zustand wirkt sich natürlich negativ auf ihr Alltagsleben aus.
Schlafstörungen werden in der Regel wie folgt unterteilt:
- Insomnie
- Parasomnien (Störungen wie Schlafwandeln, Zähneknirschen und nächtliches Sprechen)
- Hypersomnie (exzessive Tagesschläfrigkeit)
- Atemstörungen
- Schlafrhythmusstörungen
- Bewegungsstörungen (Restless-Legs-Syndrom)
Zu den häufigsten Störungen zählen die Insomnie und die Schlafapnoe. Schlafapnoe ist eine schlafbezogene Atemstörung, bei der es zu Atemaussetzern und zumeist auch zum Schnarchen kommt. Insomnie Patienten sind meist seit Wochen schlaflos und können nur erschwert ein- oder durchschlafen. Die Betroffenen fühlen sich auch nach den Schlafphasen erschöpft und berichten von einer schlechten Schlafqualität.
Laut einer Studie der DAK leidet jeder zehnte Arbeitnehmer (9,4 %) unter schweren Schlafstörungen und 80 % der Erwerbstätigen berichten von Schlafproblemen. Im hektischen Arbeitsalltag genug Schlaf zu bekommen, wird für viele zu einer Herausforderung.
Gelegentliche oder chronische Schlafstörung?
Der Unterschied zwischen der gelegentlichen und chronischen Schlafstörung wird vor allem an der Dauer deutlich. Schlafstörungen können zeitweise auftreten, besonders, wenn wir uns gestresst fühlen. Ärzte sprechen erst dann von einer Insomnie, wenn Betroffene mehr als einen Monat lang, mindestens dreimal pro Woche unter Schlafbeschwerden leiden.
Bei einer Kurzzeit-Insomnie treten diese Beschwerden weniger als drei Monate lang auf. Bei der Langzeit-Insomnie hingegen, klingen sie auch nach drei Monaten nicht ab und können jahrelang immer wiederkehren.
Mögliche Ursachen der chronischen Schlafstörung
Eine chronische Insomnie kann ohne jegliche organische Ursache auftreten und wird als eigenständige Krankheit kategorisiert. Es können jedoch auch physische und psychische Erkrankungen dazu beitragen, dass die betroffene Person wochenlang nicht richtig schlafen kann. Zudem verschlimmern äußere Faktoren wie Stress, Medikamente, Lärm und Angststörungen die Schlaflosigkeit.
Warum dauerhafte Schlaflosigkeit so gefährlich ist
Bevor wir auf die Risiken der Schlaflosigkeit eingehen, sollten wir uns zunächst vor Augen halten, wie wichtig guter Schlaf ist. In erster Linie dient der Schlaf natürlich der Erholung und der Verarbeitung von neuen Informationen, die in der Nacht im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Eine weitere wichtige Funktion ist die Zellerneuerung. Wenn unser Körper ruht, sind die Zellen damit beschäftigt, Abfallprodukte abzutransportieren, das Immunsystem zu stärken und Wachstumshormone zu bilden.
Auswirkungen auf den Körper
Chronische Insomnie führt dazu, dass unser Immunsystem geschwächt wird und wir anfälliger für Krankheiten und Infektionen werden. Gleichzeitig wird auch der Stoffwechsel vom Schlafmangel negativ beeinflusst, da er die Zellen daran hindert, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Menschen mit Schlafproblemen leiden aus diesem Grund häufiger an Fettleibigkeit, Diabetes und Übergewicht. Wenn jemand nicht schlafen kann, löst dies Stress aus und die Produktion von Cortisols wird kräftig angekurbelt. Somit wird auch das Risiko auf Herzinfarkte erhöht.
Auswirkungen auf die Psyche
Natürlich bleibt auch unsere geistige Gesundheit von der chronischen Schlafstörung nicht unbeeinflusst. Die Betroffenen fühlen sich den ganzen Tag über ausgelaugt, können sich nicht richtig konzentrieren und machen häufiger Fehler. Menschen, die nicht einschlafen können trotz Müdigkeit, laufen viel eher Gefahr, psychische Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen und ADHS zu entwickeln.
Untersuchung und Analyse von dauerhafter Schlaflosigkeit
Wer unter Schlaflosigkeit leidet, sollte sich professionelle Hilfe suchen. Bei manchen Betroffenen werden Apparate zur Ermittlung der Schlafstörung eingesetzt, bei anderen kann der Arzt auch ohne zusätzliche Tests eine Diagnose stellen. Um einen besseren Überblick über das Ausmaß der dauerhaften Schlaflosigkeit zu bekommen, können Sie ein Schlaftagebuch anlegen und Ihre Symptome notieren.
In Ihrem Schlaftagebuch sollten Sie festhalten, wie müde Sie sich fühlen, in welcher Stimmung Sie kurz vor dem Einschlafen waren, ob Sie Alkohol getrunken haben, wie schnell Sie eingeschlafen und wie oft Sie in der Nacht aufgewacht sind. Anhand dieser Daten kann der Arzt präzise Behandlungsmethoden erstellen.
Maßnahmen gegen schlaflose Nächte
Die chronische Insomnie sollte in jedem Fall von einem Arzt untersucht und behandelt werden. Dieser wird dann gegebenenfalls psychologische oder physiotherapeutische Verfahren einleiten, um die dauerhafte Schlaflosigkeit zu behandeln. In manchen Fällen werden Medikamente oder Schlafmittel verschrieben. Zunächst muss allerdings geklärt werden, ob der Schlaflosigkeit möglicherweise eine organische Erkrankung zugrunde liegt.
Methoden zur Verbesserung der Schlafqualität
Damit Sie selbst Ihre Schlafqualität verbessern können, sollten Sie für ein angenehmes Umfeld sorgen. Achten Sie auf die richtige Temperatur (15 bis 18 Grad), dunkeln Sie den Raum ab und gestalten Sie Ihr Schlafzimmer bequem und gemütlich. Mithilfe einer gleichbleibenden Schlafroutine und Bewegung an frischer Luft wird ebenfalls die Einschlafdauer verkürzt.
Von Alkohol und koffeinhaltigen Getränken vor dem Schlafengehen wird allgemein abgeraten. Auch elektronische Geräte, die Blaulicht absondern, sollten vor dem Zubettgehen nicht mehr verwendet werden. Meditation und Atemübungen am Abend können dazu beitragen, dass Sie schneller zur Ruhe kommen und besser einschlafen.
Schlafanalyse mit Sleepiz
Sollten Ihre Schlafprobleme durch Atemstörungen ausgelöst werden, ist Sleepiz die ideale Lösung für Sie. Wir stellen Geräte zur Schlafanalyse her, die einfach auf dem Nachttisch platziert werden und die Bewegungen, Atemmuster und Herzkontraktionen der Betroffenen feststellen können. Dies geschieht vollkommen berührungslos und mit äußerst hoher Genauigkeit. Sleepiz Geräte arbeiten mit einer drahtlosen Millimeterwellentechnologie und Sensorfusion und erleichtern somit die Diagnose von Schlafapnoe. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen mit unseren Lösungen zu verbessern.
Fazit
Chronische Insomnie führt bei Betroffenen zu einer dauerhaften Schlaflosigkeit, die sich über mehrere Wochen hinweg zieht. Obwohl Menschen mit dieser Krankheit eine Weile schlafen können, ist dieser Schlaf nur von kurzer Dauer und wenig erholsam. Die Krankheit kann schwerwiegende Folgen mit sich ziehen, denn das Immunsystem der Betroffenen wird geschwächt, der Insulin- und Cortisol-Spiegel steigt, ebenso wie das Risiko einer Depression. Betroffene sollten sich aus diesem Grund professionellen Rat holen.
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