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Mundatmung abgewöhnen – Mit diesen Tipps gelingt es

James Nestor beschreibt in seinem Roman “Breath” aus dem Jahr 2021 die Kunst des Atmens völlig neu. Was wir aus dem Bestseller hauptsächlich mitnehmen können, ist, dass eine bewusste Atemsteuerung in der Tat erlernbar ist und viele gesundheitliche Vorteile für

Körper und Psyche mit sich bringt.

In unserem folgenden Text erfahren Sie mehr über das Thema der Mundatmung. Wir erklären Ihnen, um was es sich dabei handelt, welche Symptome die chronische Mundatmung hervorruft und warum sie vermieden werden sollte. Zudem haben wir interessante Tipps, wie es Ihnen gelingt, sich die Mundatmung abzugewöhnen – und damit auch Ihr Schnarchen erfolgreich zu stoppen.

Wie entsteht Mundatmung?

Die Nasenatmung wird auch als physiologische Atmung bezeichnet. Der Begriff beschreibt den Prozess der Normalatmung beim gesunden Menschen im Ruhezustand. Mundatmung wird dagegen als passive oder nicht aktive Atmung bezeichnet. Wie der Name Mundatmung bereits beschreibt, atmen wir dabei nur durch den Mund ein und aus. Warum wir von der Nasen- zur Mundatmung wechseln, kann verschiedene Gründe haben. Die häufigsten sind die Folgenden:

Mundatmung durch körperliche Betätigung

Die Mundatmung kommt grundsätzlich bei körperlicher Betätigung, wie beim Sport, zum Einsatz. Hierbei erfüllt sie den Zweck, für den Moment mehr Sauerstoff beziehungsweise Atemluft aufnehmen zu können, was in dem Fall absolut sinnvoll ist. Ist die Anstrengung vorbei, wird wieder durch die Nase geatmet.

Mundatmung aus anatomischen oder medizinischen Gründen

Atmet ein Mensch dauerhaft und ohne sportliche oder anderweitig starke Beanspruchung ausschließlich durch den Mund ein und aus, liegt oft ein gesundheitlicher Grund dafür vor. Die harmloseste Erklärung ist eine zugrundeliegende Erkältung. Jeder kennt die Situation, in der sich die Nase verstopft anfühlt und die Mundatmung während dieser Zeit eine scheinbar bessere Atemkontrolle zulässt. Andere Ursachen für die Mundatmung können etwa sein:

  • Allergien
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündung
  • Zahn- oder/und Kieferfehlstellungen
  • Nasenpolypen
  • Nasenscheidewandverkrümmung
  • Vergrößerung der Nasenmuscheln

Atmen Kleinkinder plötzlich primär durch den Mund, sollte eine Untersuchung auf einen möglichen Fremdkörper in der Nase erfolgen. Bei Erwachsenen können auch bestimmte Nasensprays bei Dauernutzung zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut führen. Dasselbe gilt für bestimmte, blutdrucksenkende Medikamente. In seltenen Fällen können auch Tumore im Nasenbereich schuld daran sein, dass wir plötzlich schlecht Luft bekommen.

Mundatmung durch Stress

Einer der Hauptfaktoren, der zu Mundatmung führt, ist Stress. Wenn wir Menschen unter Stress stehen, dann läuft unser Organismus auf Hochtouren. Der Körper benötigt dementsprechend auch mehr Sauerstoff. Dadurch atmen wir automatisch schneller und auch intensiver. Unser Körper reagiert entsprechend und lässt die Hauptatmung dann nicht mehr wie bei der tiefen Atmung im Zwerchfell stattfinden, sondern wir atmen dann lediglich flach durch den Brustkorb ein und aus.

Ist unser Stressmoment vorüber, wird wieder bis in den Bauch geatmet. Wenn Sie Yoga betreiben, kennen Sie die bewusste Bauchatemübung zur Stressreduktion sicherlich auch. Die Krux ist allerdings: Kann unser Körper die Spannung nicht herunterfahren und bleibt im Stressmodus aktiv, atmen wir weiterhin durch den Mund. Das führt dazu, dass wir zu viel Kohlenstoffdioxid verlieren, gleichzeitig zu wenig Sauerstoff aufnehmen. Wenn man sich die Mundatmung abgewöhnen kann, kann dieses Problem behoben werden.

Unterschied zwischen Mundatmung und Nasenatmung

Grundsätzlich bewirken beide Atemvarianten die Aufnahme von molekularem Sauerstoff. Kohlendioxid wird vom Blut in die Lunge befördert, unser Blut nimmt dabei den Sauerstoff auf. Das mit Sauerstoff angereicherte Blut wird zu unserem Herzen transportiert und von dort dann weiter in unseren Körper gepumpt – ein lebensnotwendiger Kreislauf.

Die Nasenatmung filtert schlechte Luft, die Mundatmung nicht

Der primäre Unterschied zwischen der Mund- und Nasenatmung besteht darin, dass die Luft bei der Mundatmung ungefiltert in den Kreislauf gerät, bei der Nasenatmung nicht. Bei der Nasenatmung werden beim Einatmen mögliche Schmutzpartikel bereits durch unsere Nasenhaare abgefangen. Zudem befeuchtet unsere Nasenschleimhaut die eingeatmete Luft, reinigt und klimatisiert sie, bevor sie in die Lunge befördert wird. So gelangen weniger Krankheitserreger in den Körperkreislauf.

Die Befeuchtung oder Reinigung der Luft durch unsere Mundschleimhaut ist dagegen nicht möglich. Im Gegenteil kann es passieren, dass die Mundhygiene leidet, wenn trockene Luft eingeatmet wird. Bakterien und Keime haben dann besonders leichtes Spiel. Der zweite Unterschied der Atemvarianten besteht zudem darin, dass sich bei Nasenatmung ein positiver Einfluss auf die Durchblutung zeigt, was bei der Mundatmung nicht der Fall ist. Ein weiteres Indiz dafür, dass man sich die Mundatmung abgewöhnen sollte.

Gesundheitliche Folgen der Mundatmung

Öffnen Sportler etwa bei einem schnellen Laufen den Mund, vergrößert sich das Atemvolumen und man bekommt spürbar mehr Luft. Langfristig und auch ohne Anstrengung durch den Mund zu atmen, bringt jedoch hauptsächlich Nachteile mit sich.

Die Folgen einer chronischen Mundatmung fangen an bei Symptomen wie Mundtrockenheit durch weniger Speichel. Dadurch verändert sich die Keimzusammensetzung unserer Mundflora. Das lässt nicht selten Mundgeruch entstehen, auch Entzündungen im Bereich der Mundhöhle und der Schleimhäute sind in einem solche Fall nicht selten. Veränderte Blutgaswerte und die verminderte Sauerstoff-Aufnahme haben ebenso eine schlechte Durchblutung zur Folge.

Schnarchen mit offenem und geschlossenem Mund

Eine weitere, typische Folge der Mundatmung ist das Schnarchen. Besteht das Gefühl, dass die Nase verschlossen ist, öffnet man dabei unbewusst den Mund. Diese Art des Schnarchens kennen wohl viele Partner. In einigen Fällen schnarchen Personen aber auch mit geschlossenem Mund. Das Schnarchen mit geschlossenem Mund ist etwa bei Schlafapnoe häufig der Fall.

Bei Schlafapnoe kommt es zu einem Verschluss der Atemwege im Bereich des Rachens, etwa durch die Zunge. Das führt zudem zu vielen gefährlichen Atemaussetzern in der Nacht. Die Mundatmung mit dem einhergehenden Schnarchen kann die Entstehung von Schlafapnoe fördern. Eine professionelle Diagnosestellung ist bei Schlafapnoe wichtig, um ernste Folgeerkrankungen erst gar nicht entstehen zu lassen. Keine Sorge! Sleepiz kann das medizinische Schlaflabor ersetzen und macht die Schlafüberwachung damit zum Kinderspiel.

3 Tipps, wie Sie sich die Mundatmung abgewöhnen können

Durch einige Tricks und Kniffe ist es möglich, direkten Einfluss auf seine Atmung zu nehmen und die Mundatmung zu verhindern.

So befreien Sie Ihre verstopfte Nase

Wenn die Mundatmung von einer verstopften Nase herrührt, ist es wichtig, den Auslöser zu finden. Bei einem Erkältungsinfekt können Nasenspülungen mit warmem Salzwasser Linderung verschaffen. Wenn Sie dem Luftbefeuchter einige Tropfen ätherische Öle wie Menthol hinzufügen, kann das bereits die Atmung erleichtern. Abschwellende Nasensprays können helfen, doch vermeiden Sie es, sich daran zu gewöhnen, da dadurch die Schleimhäute angegriffen werden können. Bei einer chronisch verstopften Nase, etwa noch begleitet von tränenden Augen oder Juckreiz, gibt ein Allergietest Aufschluss über eine Pollen-, Hausstaub- oder Tierhaarallergie.

Probieren Sie Atemübungen aus

Es gibt eine ganze Reihe von effektvollen Atemübungen, wie die bekannte Buteyko-Technik. Es lohnt sich wirklich, diese auszuprobieren. Die Übungen haben eine stressreduzierende Wirkung, gleichzeitig wird bewusstes Atmen erlernt, was unter anderem eine Entspannung des Zwerchfells bewirkt. Langfristig helfen Techniken wie diese, von der Nasen- auf die Mundatmung umzusteigen und durch das ruhige und gleichmäßige Atmen eine gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen. Professionell erlernen können Sie stressreduzierende Atemmethoden auch in diversen, gesundheitlichen Einrichtungen bei sich vor Ort.

Lassen Sie sich über medizinische Hilfsmittel beraten

Die Medizin bietet heutzutage vielerlei Hilfsmittel zur Unterstützung einer gesunden Atmung an. Insbesondere finden diese in der Nacht Anwendung, wenn oftmals unbewusst zur Mundatmung gewechselt wird. Hier kommt unter anderem die Protrusionsschiene infrage, die wie eine Zahnspange vor dem Schlafengehen eingesetzt wird. Gerade bei Schlafapnoe-Patienten zeigt sie seit Jahren hervorragende Ergebnisse.

Fazit

Der Hauptunterschied zwischen der Mund- und der Nasenatmung besteht darin, dass die eingeatmete Luft bei der Mundatmung dem Körper beinahe ungefiltert zugeführt wird. Bei der Nasenatmung hingegen wird sie bereits durch unsere Nasenschleimhaut befeuchtet und vorgefiltert. Die Mundatmung beim Sport ist sinnvoll, um kurzzeitig mehr Luft zu bekommen.

Eine chronische Mundatmung bringt jedoch gesundheitliche Gefahren mit sich. Entzündungen im Mundraum und eine schlechte Durchblutung sind nur zwei davon. Wer sich langfristig die Mundatmung abgewöhnen möchte, sollte zunächst die Ursache für die verschlossenen Atemwege herauszufinden und entsprechend behandeln zu lassen. Zudem können Atemübungen helfen, bewusster zu atmen und den Körper zu entspannen.

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