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Schlafapnoe Operation – Voraussetzungen, Ablauf & Risiken

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Ständige Müdigkeit am Tag und starkes Schnarchen in der Nacht sind typische Anzeichen von Obstruktiver Schlafapnoe. Wer den Verdacht hat, unter der Erkrankung zu leiden, sollte sich baldmöglichst in Behandlung begeben. Heutzutage stehen nicht nur etliche medizinische Geräte für eine erfolgreiche Therapie zur Verfügung, sondern auch verschiedenartige Operationstechniken, die Sie mitunter dauerhaft von Schlafapnoe heilen können. Erfahren Sie nachfolgend kurz und prägnant alles, was Sie über die Schlafapnoe-Operation wissen müssen.

Welche Operationsindikationen werden unterschieden?

In der Medizin wird zunächst zwischen invasiven und minimalinvasiven Verfahren unterschieden. Von einer invasiven Operationsmethode wird gesprochen, wenn eine Lokalanästhesie notwendig ist, minimalinvasive OPs werden dahin gehend ambulant durchgeführt. Beide stehen theoretisch für eine Schlafapnoe-Operation zur Wahl.

Überdies gibt es zum einen das Verfahren der primären Indikation, die statt einem nicht operativen Verfahren sofort Anwendung findet. Von diesem Vorgehen wird bei der OSA-Therapie aber zumeist abgeraten. Die sekundäre Indikation, die nach einem gescheiterten nicht operativem Therapieversuch infrage kommt, ist für die Schlafapnoe Operation gängig. Dann gibt es noch die adjuvante Indikation. Diese kommt bei sehr starker Ausprägung von OSA zum Einsatz, nachfolgend unterstützend mit einem anderweitigen Behandlungsverfahren wie der CPAP-Therapie, falls eine OP allein nicht zum Erfolg führt.

Überblick über die Optionen der Schlafapnoe Operation

Je nach Krankenvorgeschichte des Patienten können bei Schlafapnoe verschiedene Operationslösungen infrage kommen. Vereinzelt können diese auch kombiniert angewandt werden. Sehen wir uns drei OP-Methoden näher an:

UPPP (Uvulopalatopharyngo-Plastik)

Bei dieser stationären Operation unter Vollnarkose wird dem Patienten Weichteilgewebe aus dem Mund-Nasen-Raum entnommen, zumeist aus dem Gaumensegel, des weichen Gaumens oder der Mandeln. Im letzteren Fall wird hierfür eine Kehlkopfspiegelung genutzt. Das Ziel des Abtrags ist die Erweiterung der Atemwege. Die OP-Methode eignet sich für die Verbesserung einer leichten Form der Obstruktiven Schlafapnoe und kann Schnarchen wirkungsvoll stoppen.

OP mit Radiofrequenzenergie

Diese Schlafapnoe-Operation wird ambulant durchgeführt. Auch diese OP-Methode hat das Ziel, gegen das Schnarchen mittels der Entfernung von Gewebe aus dem Gaumen, Gaumenmandel oder der Zunge vorzugehen und es bestenfalls ganz einzustellen. Zusätzlich können die Auswirkungen einer OSA wirkungsvoll reduziert, wenn auch zumeist nicht komplett gestoppt werden. Bei dieser Operationstechnik bedient man sich der Radiofrequenzenergie. Es existieren drei Hauptoperationstechniken, die je nach gesundheitlicher Situation angewandt werden können:

  • RFA

Bei dieser Technik wird Gewebe aus dem gewünschten Bereich vollständig abgetragen.

  • RAUP

Das Ziel ist eine Schrumpfung des Gewebes, um eine bessere Atmung zu erzielen.

  • RFT/RFIT

Das Zielgewebe wird in diesem Fall gestrafft.

Die Operationstechniken sind alle mit der UPPP vergleichbar, jedoch aufgrund des schonenderen und ambulanten Verfahrens mit erfahrungsgemäß weniger Nebenwirkungen verbunden.

Bimaxilläre Operation

Die bimaxilläre Schlafapnoe-Operation ist die einzige Technik, die in bestimmten Fällen eine mittelschwere bis schwere OSA vollständig und für immer heilen kann. Bimaxillär kommt aus dem lateinischen und bedeutet soviel wie “den Ober- und Unterkiefer betreffend”. Innerhalb der rund zwei- bis dreistündigen OP verlagert der erfahrene Mediziner den Ober- sowie Unterkiefer und dadurch bedingt gleichzeitig Gaumen, Gaumenbögen und Zunge nach vorne.

Das Ergebnis:

  • Die oberen Atemwege werden bis zu dreimal so viel erweitert.
  • Es wird eine deutliche Erleichterung des Atmens erreicht.
  • Die Sauerstoffsättigung im Blut verbessert sich deutlich.

Unter anderem führt die Seegartenklinik eine solche Operation durch.

Für wen ist die Schlafapnoe-Operation geeignet?

Grundsätzlich eignet sich die Schlafapnoe-Operation, wenn anatomische Ursachen für die Erkrankung vorliegen, wie zum Beispiel:

  • verschiedene Fehlbildungen des Kiefers (Apert-Syndrom oder Pierre-Robin-Syndrom),
  • ein sehr kleiner Unterkiefer (Mikrognatie)
  • ein enger Gesichtsschädelaufbau

Ansonsten kann eine OP aber auch OSA-Patienten ohne Fehlstellungen helfen, wenn alternative Behandlungsmethoden erfolglos waren oder von der Person aufgrund gesundheitlicher oder anderweitiger Einschränkungen nicht angenommen werden können.

Schlafprobleme Schlafapnoe Operation

Die Operation sollte im Normalfall erst die zweite Wahl sein

Die Schlafapnoe-Operation, insbesondere in Form der bimaxillären Operationstechnik, wird als kausale Therapie bezeichnet. Das bedeutet, dass die Operation eine Obstruktive Schlafapnoe relativ unabhängig des Auslösers dauerhaft heilen kann, sofern der Arzt eine solche bei seinem Patienten befürwortet. In diesem Fall sind nach der Operation keine anderen Gerätschaften mehr nötig und betroffene Personen können wieder ein ganz normales Leben führen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass nach wissenschaftlichen Studien offiziell nur von einem Beschwerderückgang von etwa 30 % sprechen. Aufgrund der mit jeder Narkose eingehenden Risiken raten die wohl meisten Ärzte daher erst zu einer Operation, wenn nicht operative Behandlungsmethoden wie die CPAP-Therapie, die Unterkieferprotusionsschiene oder der Zungenschrittmacher (ebenfalls mit Mini-OP) bereits erfolglos ausprobiert wurden.

Ablauf der Schlafapnoe Operation

Sie stellen bei sich Symptome einer Schlafapnoe wie andauernde Tagesmüdigkeit fest? Dann sollten Sie den Gang zum Arzt nicht aufschieben, denn unbehandelt kann eine Schlafapnoe zu gefährlichen Folgeerkrankungen führen. Eine gründliche, schlafmedizinische Voruntersuchung ist das A und O für alle weiteren Schritte.

Untersuchung und Vorgespräch

Die Untersuchung ist mit einem ausführlichen Vorgespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens verbunden. Dieser wird dann auch eine Atemwegsanalyse mittels Fernröntgenbild vornehmen und sie anschließend in ein Schlaflabor überweisen. Gute Kliniken vermitteln Informationen über die vielen noch unbekannte Erkrankung mit großer Sorgfalt. Unter Umständen stellen Sie Ihnen auch den Zugang zu möglichen Gesprächspartnern her, die über Ihre Erfahrungen ihrer eigenen Schlafapnoe-Operation berichten können.

Test im Schlaflabor

Im Schlaflabor werden wichtige Parameter wie Ihre Schlafqualität, Ihr Puls und die Atemfrequenz gemessen, um den Verdacht auf Schlafapnoe aus der Analyse folgend bestätigen zu können.

Für alle, die sich mit dem Gedanken, rund drei Nächte in einem medizinischen Labor zu schlafen, nicht so recht anfreunden könne, gibt es eine moderne Alternative. Sleepiz ist ein mobiles Schlaflabor im Miniformat für zu Hause. Sie können sich das beliebte Medizingerät online bestellen und die Untersuchungen nachts durchführen, während Sie gemütlich in Ihrem eigenen Bett schlafen. Ihre Werte werden direkt in die Cloud übermittelt und anschließend von einem ausgewählten Sleepiz-Experten ausgewertet. Das Ergebnis erhalten Sie nach Rücksendung des Leihgerätes unkompliziert per E-Mail zugestellt und können es dann Ihrem Arzt übergeben.

Vorteile und Risiken einer Schlafapnoe OP

Einer der größten Vorteile der Schlafapnoe-Operation ist, dass Sie eine Obstruktive Schlafapnoe in vielen Fällen tatsächlich heilen können. Die mit der OSA verbundenen Einschränkungen im Leben der Patienten gehören dann der Vergangenheit an. Der Eingriff der bimaxillären Operation hinterlässt keine sichtbaren Narben, da der Arzt ausschließlich im Inneren des Mundraums schneidet. Die OP-Technik ist seit Jahren etabliert.

Insbesondere bei der UPPP muss jedoch mit postoperativen Schmerzen gerechnet werden. Einschränkungen beim Trinken, Essen und Sprechen sind unter Umständen für einige Zeit nach der Schlafapnoe-OP möglich. Ferner kann Ihnen kein Arzt eine Erfolgsgarantie für die Operation geben. Speziell, wenn Sie an einer fortgeschrittenen Form von Schlafapnoe leiden, kann es sein, dass auch nach der Operation noch nachts mit medizinischen Helfern wie der CPAP-Atemmaske oder der Protrusionsschiene nachgeholfen werden muss.

Fazit

Obgleich die Schlafapnoe-Operation nicht die erste Therapiewahl sein sollte, kann sie als erfolgversprechende Alternative im Raum stehen, um wirkungsvoll gegen starkes Schnarchen vorzugehen. Die Auswirkungen einer OSA werden mit der OP wirkungsvoll gemildert. Mit der bimaxilleren Operationsmethode, bei der der Unter- und Oberkiefer sanft vorverlegt wird, kann eine Obstruktive Schlafapnoe in vielen Fällen komplett geheilt werden. Geeignet ist die operative Behandlungsform hauptsächlich für Personen, deren Schlafapnoe durch anatomische Gegebenheiten verursacht werden. Nicht wenige Patienten berichten nach der erfolgreichen Operation von einem neuen Lebensgefühl.

Für die Entscheidung zu einer Schlafapnoe-Operation sollten Sie sich Zeit lassen und sich vorab umfassend mit Ihrem Arzt über Vor- und Nachteile dieser und alternativer Therapiemaßnahmen unterhalten. Mitbedacht werden sollte zudem, dass die meisten Krankenkassen zu einer Schlafapnoe-Operation nur dann eine Zuzahlung leisten, wenn eine medizinische Notwendigkeit belegt werden kann und keine der nicht operativen Behandlungsformen den gewünschten Erfolg brachte.

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