Schlafmangel: Symptome & Ursachen
“Na, mal wieder eine kurze Nacht gehabt?” Menschen, die schlecht schlafen können, kennen diesen Satz zur Genüge. Ihr Alltag ist von Müdigkeit geprägt und Aufgaben, die ihnen früher leicht von der Hand gegangen sind, verlangen viel von ihnen ab. Dennoch gehen die wenigsten Menschen mit Schlafstörungen zum Arzt. Das ist ein Fehler, denn chronischer Schlafmangel kann schwerwiegende Folgen haben. Wir klären auf.
Symptome und Anzeichen von Schlafmangel
Das deutlichste Anzeichen von Schlafmangel ist natürlich Müdigkeit und häufiges Gähnen. Doch Schlafmangel kann sich noch auf andere Weise zeigen. Zu den Symptomen von Schlafmangel gehören unter anderem diese:
- Konzentrationsprobleme
- Kopfschmerzen, Migräne
- Reizbarkeit
- Vergesslichkeit
- Stimmungsschwankungen
- depressive Verstimmung
- Kreislaufprobleme
- Muskelschmerzen
- Hautprobleme
- brennende und/oder trockene Augen
- Erschöpfungsgefühl, Antriebsschwäche
- vermehrtes Frösteln
- verstärkter Hunger, Übergewicht
- Unwohlsein
- Sekundenschlaf
Die genannten Punkte treten in den seltensten Fällen alle gemeinsam auf. Normalerweise sind sie einzeln, mehrere gebündelt oder im Wechselverhältnis zu spüren.
Welche Arten von Schlafmangel gibt es?
Noch lange sind nicht alle Arten und Ursachen von Schlafmangel vollumfänglich erforscht, denn gerade, wenn Überschneidungen mit anderen Krankheiten auftauchen, erschwert das die Diagnose. Die bekannten Arten sind:
Insomnie
Insomnie ist eigentlich der medizinische Oberbegriff für alle Ein- und Durchschlafstörungen sowie das ungewöhnlich frühe Erwachen am Morgen. Die häufigsten Ursachen sind psychisch belastende Situationen, ein ungesunder Lebensstil mit regelmäßigem Nikotin- und Alkoholkonsum oder auch Medikamente.
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Hierzu zählt die Obstruktive Schlafapnoe. Mehrmalige Atemaussetzer in der Nacht versetzen den Körper in Dauerstress. Eine dauerhaft unbehandelte Schlafapnoe führt häufig zu Folgeerkrankungen, die von Herz-Kreislauf-Beschwerden über Diabetes bis zum Herzinfarkt führen können. Diese Folgen des Schlafmangels sind jedoch vermeidbar. Eine frühzeitige Diagnostik, die mit Sleepiz unkompliziert von zu Hause aus möglich ist, kann Ihnen unter Umständen sogar das Leben retten.
Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörung
Häufig wechselnder Schichtdienst und Jetlag sind die häufigsten Auslöser dieser Art von Schlafmangel. Betroffene liegen nachts oft wach und fühlen am Tag die Auswirkungen ihrer Schlaflosigkeit. Der gestörte Schlaf-Wach-Rhythmus stellt eine körperliche Belastung dar, doch bei den meisten Menschen tritt die Gewöhnung recht schnell ein.
Hypersomnie
Eine Hypersomnie kann durch verschiedene Krankheiten ausgelöst werden, etwa die Schlafkrankheit oder Hirnschädigungen durch ein Trauma. Menschen, die unter Hypersomnie leiden, haben eine schlechte Schlafqualität und wachen nachts oft auf. In vielen Fällen bemerken sie die Wachphasen selbst nicht.
Parasomnie
Die Deutsche Herzstiftung erklärt Parasomnien wie folgt: “Als Parasomnien werden komplexe Verhaltensauffälligkeiten, Bewegungen, Emotionen, Wahrnehmungen oder auch Aktivierungen des vegetativen Nervensystems bezeichnet, die im Schlaf-Wach-Übergang oder während des Schlafes auftreten.” Klassische Fälle von Parasomnie sind Bewegungen durch Albträume oder Schlafwandeln.
Schlafbezogene Bewegungsstörung
Eine bekannte Bewegungsstörung, die unter diesen Begriff fällt, ist das Restless-Legs-Syndrom. Betroffene spüren hier insbesondere beim Liegen ein ständiges Kribbeln oder Ziehen in den Beinen, gefolgt von dem Bedürfnis, sie bewegen zu müssen. Erholsamer Schlaf ist für sie aus diesem Grund nicht möglich. Doch auch etwa Zähneknirschen fällt in die Kategorie.
Welche Ursachen gibt es für Schlafmangel?
Die ausgiebige Party am Vorabend oder die Nachtschicht in der Arbeit erklärt natürlich einiges. Doch wie sieht es aus, wenn Sie immer früh genug ins Bett gehen und sich am nächsten Tag trotzdem gerädert fühlen? In diesem Fall könnte eine Krankheit die Ursache Ihres Schlafmangels sein. Sehen wir uns einige Ursachen von Schlafmangel genauer an.
Psychische Belastungen
Psychischer Stress ist die Hauptursache bei Schlafstörungen. Probleme im familiären Umfeld oder am Arbeitsplatz führen dazu, dass einem vor dem Schlafengehen die Gedanken durch den Kopf kreisen und so den Schlaf rauben. Unbehandelt können sich die Symptome verstärken und im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen führen.
Alkohol und Medikamente
Viele Menschen werden von Alkohol müde. Doch obwohl das Einschlafen dann einfacher fällt, vermindert die Alkoholverwertung im Blut die Schlafqualität zum Teil massiv. Auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente kann Schlafstörungen verursachen oder fördern. Dazu zählen sogar bestimmte schlaffördernde Mittel.
Hormonelle Schwankungen
Besonders bei Frauen kann Schlafmangel auch hormonell bedingte Ursachen haben. Schwangere berichten häufig davon, dass sie schlecht einschlafen oder in der Nacht öfter aufwachen als sonst. Dasselbe gilt für Personen im Klimakterium.
Organische oder neurologische Erkrankungen
Wenn Sie nachts nicht zur Ruhe kommen, kann das auch auf einen Mangel oder gar eine innere Erkrankung hindeuten. Dazu zählen zum Beispiel:
- Eisenmangel
- Diabetes
- Asthma
- Rheuma
- Schilddrüsenprobleme
- Lebererkrankung
- Allergien / Zöliakie
Auch neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Tumore sind möglich. Eine ärztliche Untersuchung verschafft Ihnen da Sicherheit.
Schlafapnoe
Bei der am häufigsten diagnostizierten Form der Apnoe-Erkrankung, der Obstruktiven Schlafapnoe, handelt es sich um eine nächtliche Atemwegsstörung. Verschiedene Ursachen führen bei einer OSA zu einem Verschluss der Atemwege, die Atemaussetzer in der Nacht zur Folge haben. Unser körpereigener Schutzmechanismus lässt uns kurz erwachen, um wieder an Sauerstoff zu gelangen. Normalerweise bemerken Apnoe-Patienten von den Wachzuständen nicht das geringste, die Folgen ihres Schlafmangels jedoch umso intensiver.
Über die Anzeichen von Schlafapnoe berichten wir unter anderem in unserem Artikel “Schlafapnoe: Im Schlaf keine Luft mehr bekommen”. Bereits erste Symptome sollten ernst genommen werden. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie, etwa mit CPAP oder einer Protrusionsschiene. Auch im Hinblick auf Prävention und Selbstbehandlung von OSA gibt es Möglichkeiten.
Was hat Schlafmangel für Folgen?
Eine Reihe von Anzeichen für Schlafmangel wie Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit oder Kopfschmerzen haben wir bereits weiter oben im Text angesprochen. Viele Betroffene möchten ihre Symptome verständlicherweise schnell loswerden und greifen infolgedessen zu Koffein, Schmerz- oder Schlafmitteln. Dadurch entsteht oft ein gefährlicher Kreislauf. Wussten Sie schon, dass etwa bestimmte Inhaltsstoffe von Schlaftabletten Krankheiten wie Schlafapnoe sogar noch verschlimmern können?
Psychische Probleme gepaart mit Schlafmangel können unbehandelt zu einer Depression führen. Diese Erkrankung kann sich mit einer unentdeckten Schlafapnoe sogar potenzieren und zu einem schwerwiegenden Teufelskreis mit gesundheitlichen Folgen werden. Wir berichten bereits in unserem Artikel “Zusammenhänge zwischen Schlafapnoe und Depression”ausführlich darüber. Ferner kann dauerhafter Schlafmangel nicht selten Halluzinationen oder Zwänge hervorrufen. Wenn Dauermüdigkeit zum Sekundenschlaf führt, etwa im Straßenverkehr, könnten sie sich und gleichzeitig andere Menschen damit in Lebensgefahr bringen. Auch Krankheiten wie Diabetes oder Herzerkrankungen sind keine seltenen Folgen von Schlafmangel.
Wie kann man Schlafmangel vorbeugen?
Oft helfen schon einfache Tipps, um wieder zu besserem Schlaf zu finden. Probieren Sie sie doch einmal aus.
Tipps für einen guten Schlaf
- Lüften Sie vor dem Schlafengehen auch im Winter einmal gut durch. Die empfohlene Schlaftemperatur liegt bei maximal 18 Grad Celsius.
- Wer jeden Tag etwa zur gleichen Zeit ins Bett geht und aufsteht, gewöhnt seinen Körper an den Rhythmus und kommt dadurch auf Dauer besser und schneller zur Ruhe.
- Essen Sie mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen zu Abend. Sollten Sie kurz vor dem Zubettgehen noch Hunger verspüren, können Sie dem nachgeben, doch lieber nur mit einem leichten Snack.
- Verzichten Sie abends auf Koffein und genießen Sie gelegentlich ein Glas Wein zum Abendessen: sprich mindestens zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen.
- Verzichten Sie, zumindest abends, auf das Rauchen.
- Liegen Sie bequem? Auch Rückenprobleme können Sie den wohlverdienten Schlaf kosten. Probieren Sie ein Seitenschläferkissen aus oder investieren Sie in eine neue Matratze.
- Schaffen Sie sich ein tägliches Ritual vor dem Zubettgehen. Eine Tasse Tee oder einige Minuten Meditationsübungen können viel bringen. Legen Sie dabei das Smartphone bewusst beiseite.
Fazit
Der medizinische Sammelbegriff für Schlafmangel durch Schlafstörungen lautet Insomnia. Schlafmangel kann viele verschiedene Ursachen haben. Einige der häufigsten sind psychische Belastungen, Medikamente oder hormonelle Schwankungen. In einigen Fällen lösen auch körperliche oder neurologische Krankheiten chronisches Schlafdefizit aus.
Zu den Volkskrankheiten zählt die Obstruktive Schlafapnoe. Bei der schlafbezogenen Atmungsstörung kommt es zu einem Verschluss der Atemwege und mehreren Atemstillständen pro Nacht. Eine OSA kostet unbehandelt nicht nur massiv Lebensqualität, sondern kann zu Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen führen.
Sollten Sie bei sich Symptome von Schlafmangel feststellen, gehen Sie bitte zum Arzt. Er wird mit Ihnen eine Schlafdiagnostik durchführen, die den Grundstein für alle weiteren Behandlungstheorien legen wird. Unser Tipp: Sparen Sie sich die lange Wartezeit auf einen Termin im Schlaflabor – bestellen Sie sich doch einfach ein mobiles Schlaflabor nach Hause! Für Fragen rund um Sleepiz steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung.
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